Präses Latzel: Wie ich Hoffnung übe – Perspektiven für 2022

Geistlicher Impuls gegen düstere Szenarien zum Jahreswechsel

Düsseldorf (30. Dezember 2021). „Das Jahr 2022 startet schon mit Macken, bevor es überhaupt begonnen hat“, schreibt Präses Dr. Thorsten Latzel in einem theologischen Impuls zum Jahreswechsel. Das dritte Jahr Corona. Die vierte Welle. Mit Omikron noch einmal eine verschärfte Ansteckungsgefahr. „Ganz zu schweigen von den anderen gesellschaftlichen wie privaten Problemen, die mit der Pandemie ja nicht einfach verschwunden sind“, so Präses Latzel weiter. Gegen dieses düstere Szenario setzt er die Hoffnung als zentralen Schlüssel, um kollektive Stresszeiten bestehen zu können.

„Menschen können viel ertragen, wenn sie etwas haben, das ihnen Zuversicht gibt. Eine stärkende Perspektive über die aktuelle Situation hinaus. Das verändert nicht das Virus, die Infektionslage, die Pandemie. Aber es gibt die Kraft, anders damit umzugehen“, betont der oberste Repräsentant der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Konzentration auf eine Verheißung, eine Zusage, der ich vertrauen kann

Gründe, die gegen die Hoffnung sprächen, gebe es immer mehr als genug. Es gehöre sogar zum Wesen der Hoffnung, dem unmittelbaren Augenschein zu widersprechen. „Zu hoffen hat daher viel mit einer anderen inneren Ausrichtung zu tun. Eine Konzentration auf eine Verheißung, eine Zusage, der ich unbedingt vertrauen kann“, so Latzel. Dafür könnten Segenssätze wie der erste Vers aus dem biblischen Psalm 27 einen Anker bieten: „Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist meines Lebens Kraft, vor wem sollte mir grauen?“ – „Es sind geisterfüllte Worte, die tun, was sie sagen. Sie zu memorieren, sich vorzusagen, immer wieder neu, kann helfen, die eigene Seele anders zu orientieren“, schreibt Präses Dr. Thorsten Latzel. Um zu hoffen sei es wichtig, sich im mitunter erdrückenden Gewirr der Stimmen auf die Zusagen Gottes zu konzentrieren.

Im Training bleiben, um sich nicht vom Negativen bestimmen zu lassen

Wie der Präses selbst Hoffnung übt? „Hoffen ist wie geistliches Joggen, eine Übung sportlicher Spiritualität. Man muss im Training bleiben, um sich selbst nicht von den negativen Nachrichten bestimmen zu lassen. Hoffen ist eine tägliche Übung darin, aus Gottes Verheißung zu leben.“

  • 30.12.2021
  • Cornelia Breuer-Iff
  • Red