Neue NotfallseelsorgerInnen leisten Erste Hilfe für die Seele

13 ehrenamtliche NotfallseelsorgerInnen wurden in der ev. Johanneskirche feierlich beauftragt.

„Die Feuerwehr“, sagt Mönchengladbachs Feuerwehrchef Dirk Schattka, „rennt dort hinein, wo andere rausrennen.“ Und die Notfallseelsorger folgen meist schnell. Nicht, indem sie brennende Häuser löschen, sondern indem sie Erste Hilfe für die Seele leisten. Sie sind zur Stelle, wenn Menschen unter Schock stehen, nicht mehr weiter wissen. „Sie werden mit Grenzsituationen konfrontiert“, erklärt der Feuerwehrchef. Er sagt es in einem Grußwort am Schluss des Beauftragungsgottesdienstes für 13 ehrenamtliche Notfallseelsorger – zehn Frauen und drei Männer, die nun in Mönchengladbach neu für diesen herausfordernden Dienst zur Verfügung stehen.

Ihr Erkennungsmerkmal ist die lilafarbene Weste mit der Aufschrift Notfallseelsorge, die sie im Rahmen des Gottesdienstes überreicht bekamen. Ebenso wie die Ernennungsurkunden, die Superintendent Dietrich Denker  für die evangelische Seite und Pastoralreferentin Ulrike Wellens für die katholische Seite zusammen mit Segenswünschen übergaben. „Sie begegnen Menschen so, wie sie es brauchen“, hatte Pfarrer Denker  zuvor in seiner Ansprache gesagt. „Sie zeigen einem Menschen in Not: Du bist nicht allein.“

Die neu beauftragten Notfallseelsorger wurden von Pfarrer Ulrich Meihsner und Gemeindereferent Bernhard Krinke-Heidenfels, die gemeinsam die Ökumenische Notfallseelsorge Mönchengladbach leiten, ausgebildet. Die Ausbildung  dauert ein Jahr und umfasst 170 Unterrichtseinheiten. Zu den Inhalten gehören eine seelsorgerische Ausbildung ebenso wie Praktika bei der Feuerwehr, dem Rettungsdienst und der Polizei. Notfallseelsorger arbeiten eng mit den Einsatzkräften zusammen.

Die Notfallseelsorger werden in Krisensituationen gerufen, immer dann, wenn Menschen mit Katastrophen nicht alleingelassen werden sollen. Sie begleiten Angehörige, Augenzeugen, Betroffene. Es ist ein anspruchsvolles Ehrenamt, das Menschen oft aus Dankbarkeit für das Gute in ihrem eigenen Leben übernehmen. „Wir haben Zeit und Kraft dafür übrig“, sagte eine Notfallseelsorgerin am Ende des Gottesdienstes.

  • 16.5.2022
  • Angela Rietdorf
  • Angela Rietdorf