Pilgern auf der Erft

Präses Thorsten Latzel paddelt am 2. Tag seiner „Kanutour der Hoffnung“ auf der Erft und macht Station in Grevenbroich und Wevelinghoven.

An ihrer letzten Station in Wevelinghoven treffen die Wasser-Wanderer mit leichter Verspätung ein: die Boote um die Wehre auf der Erft herumzutragen, dauert länger als erwartet. Aber gegen 17.30 Uhr kommen die Boote in Sicht – Präses Thorsten Latzel ebenso wie Tobias Goldkamp im Einerkajak, Superintendent Dietrich Denker im größeren Kanu, in dem zwischenzeitlich auch Vertreter des Erftverbandes mitgepaddelt sind. Empfangen werden sie von Pfarrerin Christine Weber von der evangelischen Kirchengemeinde Wevelinghoven und Vertretern der Presse, die sich die Chance auf schöne Fotos nicht entgehen lassen wollen. Die Erft ist der zweite von sechs Flüssen, die der Präses im Laufe der Woche unters Paddel nimmt. Die rheinische Kirche sei schließlich eine „Fluss-Kirche“, erklärt er.

Gestartet war die Gruppe am Morgen in Bergheim. Die Teilnehmer haben sich über die Renaturierung der Erft nach den Eingriffen durch den Tagebau informieren lassen und konnten die Ergebnisse schon in Augenschein nehmen. „Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben Eisvögel gesehen“, sagt Latzel erkennbar begeistert. „Die Natur holt sich viel zurück.“ Vom Wasser aus werde die Schönheit der Schöpfung noch einmal aus anderer Perspektive deutlich. Die Notwendigkeit der Veränderung von Kirche und Gesellschaft ist das Grundthema der diesjährigen Tour. „Ich höre die Geschichten der Menschen von Verwandlung und Veränderung“, erklärt er. Nach einer Pause in Grevenbroich mit dem Besuch des Seniorenzentrums Albert-Schweitzer-Haus, das von der Diakonie Rheinkreis Neuss e.V. getragen wird, geht es weiter erftabwärts.

Grevenbroich: Präses Latzel, Superintendent Denker, Hartmut Hoevel, Pfarrerin Esther Weidner, Tobias Goldkamp (Innerkirchlicher Ausschuss EKiR))

In Wevelinghoven hat sich die Gemeinde darauf vorbereitet, sich dem Präses vorzustellen. Der Förderverein der Ev. Kirchengemeinde berichtet von der gelungenen Rettung des Dachstuhls sowie der abgeschlossenen Sanierung der Kirche und stellt die Pläne für die Umgestaltung des Kirchgartens zu einer parkähnlichen Oase vor. Ehrenamtlich Mitarbeitende berichten von den Fokus-Gottesdiensten, die erfolgreich spezielle Zielgruppen wie Jugendliche, Konfirmanden-Eltern oder Literaturinteressierte ansprechen. „Eine sehr lebendige Gemeinde“, sagte der Präses beeindruckt. Mit einer Abendandacht in der wunderschönen, kleinen, denkmalgeschützten Wevelinghovener Kirche endete der Besuch des auf der Erft pilgernden Präses.

  • 5.7.2022
  • Angela Rietdorf
  • Angela Rietdorf