Präses Latzel ruft die Gemeinden zum Gebet für die Ukraine auf

Rheinische Kirche klagt Völkerrechtsbruch der russischen Regierung an

Düsseldorf. Präses Dr. Thorsten Latzel hat die 643 rheinischen Kirchengemeinden zum Gebet für den Frieden in der Ukraine aufgerufen. „Als Christinnen und Christen erinnern wir an die Hoffnung, dass Christus uns entgegen den Erfahrungen von Krieg und Gewalt in der Welt seinen Frieden zusagt“, heißt es in seinem Schreiben. „Aus der Kraft dieses Friedens Christi setzen wir uns konsequent für den Frieden in der Welt ein: Wir beten, demonstrieren, schweigen, engagieren uns dafür. Wir sind in Gedanken und Gebeten bei den Menschen in der Ukraine und in Russland.“

Der Präses erinnert an den langen Weg der Versöhnung seit dem Ende des 2. Weltkriegs und an die Friedenserfahrung, die gerade für viele junge Menschen mit Europa verbunden sei. „Auch jetzt halten wir an diesem Weg fest und vertrauen auf die Möglichkeit eines friedlichen Zusammenlebens. Gerade deshalb klagen wir den Völkerrechtsbruch der russischen Regierung an.“ Latzel verweist auch auf die 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen im September in Karlsruhe, die unter dem Wort „Christi Liebe bewegt, versöhnt und eint die Welt“ steht. „Von dieser versöhnenden Liebe Christi sind auch wir bewegt – für den Frieden überall in unserer einen Welt.“

Gebetsempfehlung für die Gottesdienste am Sonntag

Für die Gottesdienste am Sonntag legt der Präses den Gemeinden das Gebet nahe, das bereits auf der Landessynode im Januar gebetet worden war:

Gott,

mit Sorge schauen wir in die Ukraine und nach Russland. Wir bitten dich für alle, die in die politischen und diplomatischen Verhandlungen involviert sind. Wir bitten dich um Weisheit und Geduld und den unbeirrbaren Willen zum Frieden.

Wir bitten dich für die Menschen in der Ukraine, in Russland und in ganz Osteuropa: Wo Härte und militärische Stärke vorherrschen, schaffe du, Gott, dir Raum mit deiner Sanftheit und Güte und der Liebe zum Kleinen und Schwachen. Wo Angst und Misstrauen sind, schaffe dir Raum mit deiner Großzügigkeit, mit der Hoffnung und dem Vertrauen. Wo vergangene Ereignisse und Entfremdung Wunden geschlagen haben, da schaffe dir Raum mit deinem heilsamen Geist der Versöhnung.

Schaffe dir Raum, Gott, und deinem Shalom, deinem Frieden, der alle Menschen sieht und allen gilt. Amen

  • 23.2.2022
  • Ekkehard Rüger
  • Olga Kovalenko - stock.adobe.com (Fahne der Ukraine)