Kreissynodale beschließen Bausteine für Zukunftsprozess

Die Synode des Kirchenkreises Gladbach-Neuss stimmt für Ideen der Arbeitsgruppen „Kirche im Wandel“.

„Als Kirche sind wir von der Zeitenwende betroffen und in der Wendezeit angekommen“, stellte Superintendent Dietrich Denker in seinem Bericht zur Kreissynode 2022 fest. „Wir stecken in einer Zeit, in der Krise auf Krise folgt und sich vieles schnell verändert.“ Auf diesen Veränderungsdruck hat der Kirchenkreis 2020 mit dem Prozess „Kirche im Wandel“ reagiert. Zweimal wurde dieser Zukunftsprozess, mit dem sich der evangelische Kirchenkreis Gladbach-Neuss und seine 24 Kirchengemeinden für zukünftige Entwicklung rüsten wollen, aus Pandemiegründen verlängert. Jetzt aber konnte die Kreissynode in ihrer Novembertagung über die von verschiedenen Arbeitsgruppen intensiv vorbereiteten Vorschläge entscheiden. Die Delegierten stimmten den vorliegenden Konzepten und Ideen mit großer Mehrheit zu. Sie können nun in die Umsetzung gehen.

In den Arbeitsgruppen waren die Bereiche Spiritualität, Organisationsstrukturen, Diakonie, Ökumene, Partizipation und Digitales bearbeitet worden. Sowohl in Zoomkonferenzen als auch in einer sommerlichen Feierabend-Werkstatt waren Ideen entwickelt und Bedarfe identifiziert worden. Daraus entstanden die Beschlüsse, die die Synode nun gefasst hat. So wurde ein Qualifizierungs- und Fortbildungskonzept für Presbyteriumsmitglieder und Mitglieder in kirchlichen Gremien beschlossen. Zusätzlich sollen mit Hospitationsangeboten und Patenschaften für die Arbeit im Presbyterium, dem Leitungsgremium der Gemeinde, geworben und der Einstieg in die Arbeit begleitet werden. Mit Angeboten theologischer Bildung für die Mitarbeitenden soll Grundwissen vermittelt werden, den Presbyterien wird ein Werkstattkoffer mit Ideen, Methoden und Impulsen für geistliches Arbeiten zur Verfügung gestellt.

Im Digitalbereich wird sich ein neugebildeter, multi-professionell besetzter Fachausschuss mit den Themenfeldern Soziale Medien, digitale Technik sowie digitale Inhalte auseinandersetzen und Konzepte für die kirchliche Arbeit im digitalen Raum entwickeln. Der Ausschuss wird sich auch mit Fragen wie der Anschaffung von Technik oder Fortbildungs- und Schulungsangeboten beschäftigen.

Die Synode beschloss außerdem angesichts des Kriegs in der Ukraine die Einberufung einer Friedenssynode auf  „Kleeblatt-Ebene“ am 25. März 2023. Zum sogenannten Kleeblatt gehören die vier Kirchenkreise Aachen, Gladbach-Neuss, Jülich und Krefeld-Viersen. Auf der Synode soll über die Fragen der christlichen Friedensethik nachgedacht werden.

Die Delegierten stimmten auch der Neukonzeptionierung der Krankenhausseelsorge zu, zu dem die Anbindung der Pfarrstellen an den Kirchenkreis gehört. Das Konzept soll sicherstellen, dass 2035 jeweils zwei Pfarrstellen in der Krankenhausseelsorge in Mönchengladbach und Neuss vorhanden sind. „Krankenhausseelsorge gehört zum Profil dieses Kirchenkreises“, bekräftigte Pfarrerin Susanne Schneiders-Kuban bei der Vorstellung des Konzepts.

Die Kreissynode, der insgesamt rund 160 Synodale als Vertreter der Gemeinden angehören, hatte in hybrider Form getagt: präsentisch am Freitagabend in der evangelischen Hauptkirche in Rheydt beim Gottesdienst und dem Bericht des Superintendenten,. Die Beschlüsse am Samstag wurden per Zoom gefasst.

  • 15.11.2022
  • Red
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