„Ein Hoffnungsort für die Schöpfung“

  • Angela Rietdorf (Öffentlichkeitsreferat)
  • Angela Rietdorf (Öffentlichkeitsreferat)

Präses Dr. Thorsten Latzel pflanzt auf dem Ev. Friedhof Wickrathberg einen Apfelbaum als Hoffnungszeichen.

39 Bäume wurden innerhalb eines halben Jahres im neu angelegten Bongert, der Streuobstwiese auf dem Ev. Friedhof Wickrathberg, gepflanzt. Den vierzigsten und vorerst letzten setzte Präses Thorsten Latzel am Erntedankwochenende im Rahmen seiner Nachhaltigkeitstour „7 trees – 7 Wege neu zu leben“, die ihn auf der Suche nach beispielhaften Projekten durch das Gebiet der rheinischen Kirche und an diesem Samstag nach Wickrathberg führte. Der evangelische Friedhof in Wickrathberg wurde von der Gemeinde liebevoll zu einem Ort des Lebens und der Biodiversität umgestaltet. Der oberste Repräsentant der Evangelischen Kirche im Rheinland ist beeindruckt. „Das ist ein besonderer Ort“, stellt er fest. „Ein Hoffnungsort für die Schöpfung.“

Eigentlich hatte der Präses bereits im März seinen Besuch angekündigt, um den ersten Baum auf dem Friedhofsbongert zu pflanzen, aber der Ukrainekrieg hat den Terminplan gründlich durcheinander gewirbelt. Nun herrscht Herbststimmung auf dem Friedhof und hin und wieder regnet es. „Gut für einen neugepflanzten Baum“, meint Latzel, wässert den kleinen Apfelbaum der Sorte „Discovery“ aber dennoch gründlich.

Pfarrerin Gommel-Packbier erklärt die verschiedenen kleinen Projekte, mit denen der Friedhof ökologisch umgestaltet wurde. „Die Nierskids haben Insektenhotels gebaut und Nistkästen aufgehängt, die Kita hat Ohrenkäfer-Burgen gebastelt, Mitglieder des Friedhofsausschusses haben Julen, Aufsitze für Greifvögel, gebaut.“ Der Kindergarten pflegt auch das sogenannte „Hildegard-von-Bingen-Grab“. Hier liegt zwar nicht die berühmte Ordensfrau begraben, aber eine Grabstelle wurde ausschließlich mit Kräutern bepflanzt, die sie beschrieben hat. Es gibt Flächen für Wildblumen, Wasserstellen für Vögel und Insekten sowie gemeindeeigene Bienenstöcke. Und den Friedhofsbongert. „Es ist großartig zu sehen, wie eine Idee immer weiter wächst“, sagt der Präses. Das sei auch nötig, denn: „Die Kipppunkte kommen immer näher. Wir müssen sorgsam mit dem schönen Planeten umgehen, auf dem wir zu Gast sind.“

Der Besuch des Präses endet mit Besichtigung der Wickrathberger Kirche samt Turmbesteigung. Der Kirchturm bereitet der Gemeinde momentan Sorgen, denn am Gebälk wurden starke Schäden festgestellt, die eine aufwendige und teure Sanierung erfordern. Um die notwendigen Finanzmittel  zusammenzubringen, werden gegenwärtig Spenden gesammelt, unter anderem beim Fest am vergangenen Wochenende.