Evangelische Jugendhäuser engagieren sich für Fairen Handel und Nachhaltigkeit

  • Angela Rietdorf (Öffentlichkeitsreferat)
  • Jugendreferat KKGN

Sieben Jugendhäuser der Ev. Kirchengemeinden Korschenbroich, Jüchen und Wickrathberg wurden als „Faire Jugendhäuser“ zertifiziert.

Natürlich wurde mit Cocktails aus fair gehandelten Zutaten auf die erfolgreiche Zertifizierung angestoßen. Sieben Jugendeinrichtungen der Ev. Kirchengemeinden Korschenbroich, Jüchen, Otzenrath-Hochneukirch und Wickrathberg erhielten am Freitagabend im Korschenbroicher Jugendzentrum Klärwerk  das Zertifikat „Faires Jugendhaus“, das von der Ev. Jugend im Rheinland vergeben wird. Superintendent Dietrich Denker und Andreas Roschlau vom Amt für Jugendarbeit der Ev. Kirche im Rheinland übergaben die Auszeichnung an die Jugendleiter und die Jugendlichen. „Ihr seid ein Beispiel dafür, Gerechtigkeit im globalen Kontext umzusetzen, indem ihr euch in Projekten für den Fairen Handel engagiert“, sagte der Superintendent.

Auf einem Markt der Möglichkeiten zeigten die Jugendlichen mit viel Engagement und Kreativität, wie das Thema im Alltag umgesetzt werden kann. Nicht nur die alkoholfreien Cocktails konnten sich fair nennen, auch die selbst gemachte Haselnuss- und Schokocreme bestand aus fair gehandelten Zutaten. Fairness gehört eigentlich zum Fußball, die Spielgeräte selber werden aber oft von Kindern in Pakistan mit der Hand genäht. Die Jugendlichen zeigten  am Fußballstand, dass es auch anders geht un präsentierten fair entstandene Fußbälle. Am Upcycling-Stand wurde demonstriert, wie Schlüsselanhänger aus Weinkorken und Wasserbomben aus Spültüchern entstehen.

Das Thema Fairer Handel und Nachhaltigkeit beschäftigt die Jugendhäuser schon seit längerem. „Die Impulse dazu kamen von den Jugendlichen und das schon vor der Pandemie“, erklärt Jugendleiter Stefan Bau, Leiter des Jugendzentrums Choice in Kleinenbroich, der sich nun über das offizielle Label „Faires Jugendhaus“ freut. „Auch beim gemeinsamen Kochen kommen bei uns nur faire und regionale Zutaten in den Kopftopf.“  In der Jugendarbeit der Gemeinde Wickrathberg wird ebenfalls schon länger an dem Thema gearbeitet. „Inzwischen ist es kaum noch wegzudenken“, sagt Jugendleiterin Corina Strunk aus Wickrath. „Es gibt die Müllsortierhelden bei den Kleinsten, natürlich die wiederverwendbaren Wasserbomben, die faire Schokolade, die selbstgemachte Schokocreme, die veganen Rezepte.“ Ihre Wickrathberger Kollegin Birgit Erke ergänzt: „Für die Kinder und Jugendlichen wird greifbar, dass sie selbst aktiv Teil davon sind, sich für eine bessere Welt in ihrer eigenen Gegenwart und Zukunft sowie die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen.“ Auch die Jugendlichen in Jüchen und Otzenrath-Hochneukirch mussten nicht lange überzeugt werden. „Die Mitwirkenden bemerkten schnell, dass es um ihre Zukunft geht und dass das Thema sie direkt betrifft“, stellt Jugendleiter Patrick Nilgen fest.

Mit der Zertifizierung ist natürlich nichts beendet, sondern es geht erst richtig los. In Korschenbroich ist unter anderem der Verkauf von fair gehandelten Produkten  an zentralen Stellen wie dem Pfarrbüro oder der Gemeindebücherei geplant. „Hier wächst eine Generation auf, für die Fairer Handel und Nachhaltigkeit selbstverständlich sind. Wir wollen das auf die gesamte Gemeinde ausweiten“, unterstreicht Pfarrer Sebastian Kowalski.