Landessynode fordert Moratorium für Braunkohleförderung

  • Dietrich Denker

Die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland hat mit großer Mehrheit ein Moratorium für die Braunkohleförderung unter Lützerath gefordert.

Angesichts der klimatischen Entwicklungen in Deutschland und weltweit fordert die Landesssynode der EKiR, nicht mehr Braunkohle zu verstromen als zur Energiesicherheit unbedingt erforderlich. Aus Prinzip auf dem Recht der Förderung der Kohle unter Lützerath zu bestehen und dieses einzufordern, hat die Synode damit abgelehnt. Das Erreichen von Klimaziele hat sie über die kurz- und mittelfristigen wirtschaftlichen Ziele von RWE gestellt. Das Moratorium fordert, nur noch so viel Braunkohle zu fördern wie unbedingt nötig und diese zunächst nicht unter Lützerath abzubauen. Sie nimmt damit billigend in Kauf, dass wirtschaftliche Ziele von RWE nicht erreicht werden, Braunkohle nötigenfalls aus bereits zerstörten Abbauflächen „zusammengekratzt“ werden muss und das Auffüllen von Flächen teurer wird als geplant. Ein sozialverträglicher Abbau von Arbeitsplätzen sowie das Vorhalten von Reservekapazitäten im tatsächlichen Bedarfsfall einer Energieknappheit, ist seitens RWE bereits in den Kohlekompromiss eingepreist.

Das rheinische Revier hat für die Energieversorgung über Jahrzehnte gute Böden, Grund und Boden sowie ganze Ortschaften geopfert. Die Feinstaubbelastungen in den Abbau- und den Auffüllregionen des Tagebaus ist erheblich. Nachfolgende Generationen müssen bereits jetzt auf intakte Wälder und fruchtbaren Ackerboden verzichten. Sie werden mit Extremwetterlagen konfrontiert. Sie werden Milliarden für Strukturentwicklung, Wasserwirtschaft, Hochwasserschutz und Renaturierung aufbringen müssen und dabei nicht mehr sicher wissen, ob die Renaturierung der gigantischen Flächen angesichts der klimatischen Veränderungen überhaupt gelingen wird.

Die größten Schäden des Klimawandels werden Menschen in Afrika, Asien und in der Pazifik-Region zu tragen haben. Die Weltklimakonferenz hat nachdrücklich darauf hingewiesen. Global wie lokal werden die nachfolgenden Generationen Lasten tragen, die ihnen die Generationen ihrer Eltern und Großeltern aufgebürdet haben. Nicht bereit zu sein zum  Innehalten und einfach weiterzumachen wie bisher, ist im Blick auf die nachfolgenden Generationen und die Bewahrung der Schöpfung Gottes verantwortungslos.