Brot für die Welt rückt Klimagerechtigkeit in den Fokus

  • Brot für die Welt / EKiR
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Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Dr. Thorsten Latzel, bittet die Gemeinden, das Entwicklungswerk Brot für die Welt im Advent durch das Sammeln von Spenden und Kollekten zu unterstützen: „Brot für die Welt rückt im kommenden Jahr das Thema Klimagerechtigkeit für ärmere Länder in den Mittelpunkt. Wir haben als Kirche in der Flutkatastrophe selbst internationale Hilfe erfahren. Dafür sind wir sehr dankbar. Zugleich wollen wir anderen Menschen in ihrer Not beistehen.“

Die Folgen des Klimawandels bedrohen im globalen Süden die Existenz von Millionen Menschen. In der Küstenregion von Bangladesch, wo Aklima Begum (Foto) mit ihrer Familie lebt, sind die Folgen des Klimawandels so heftig zu spüren wie in kaum einer anderen Gegend der Welt. Jedes Jahr rasen mehrere Wirbelstürme über das Land, gefolgt von Flutwellen, die Boden und Grundwasser versalzen. Es mangelt an Wasser zum Trinken und zur Bewässerung der Felder, die Frauen verbringen mehrere Stunden am Tag damit, zu den wenigen nutzbaren Brunnen zu laufen. Seit der Wirbelsturm Sidr im Herbst 2007 über ihr Leben gefegt war, kämpfte die Familie Tag für Tag ums Überleben. Aklima Begum war froh, wenn ihre Kinder abends nicht hungrig ins Bett gehen mussten. Das Meer hatte den Trawler und die Netze ihres Mannes geschluckt, sie hatten deshalb Kredite für ein neues Schiff und neue Fangleinen aufgenommen, bloß damit im folgenden Jahr ein weiterer Sturm beides fortriss. Seitdem arbeitete ihr Mann als Tagelöhner auf Baustellen in der nächstgelegenen Stadt, doch was er abends nach Hause brachte, reichte kaum für drei Mahlzeiten am Tag, und erst recht nicht, um die Schulden zurückzuzahlen. Reis konnten sie auch nicht mehr anbauen, das Salzwasser hatte ihr Ackerland unfruchtbar gemacht.

Seit 2012 hilft die Christian Commission for Development in Bangladesh (CCDB), eine Partnerorganisation von Brot und die Welt, den Menschen in der Küstenregion, ihre Lebensweise an die veränderten Klimabedingungen anzupassen. Mitarbeiter von CCDB brachten Aklima und ihrer Familie neues, salzresistentes Saatgut, vier Monate später ernteten sie den ersten Reis. Außerdem wurde die Familie mit einem Regenwassertank unterstützt, der einen Filter aus Sand besitzt. Ein neuer Schutzraum bietet Unterschlupf, wenn ein Sturm droht. Gemüse, das auch ohne den versalzenen Boden in Gefäßen wächst, bereichert die Mahlzeiten der Familie.

63. Spendenaktion beginnt am ersten Advent
Brot für die Welt setzt sich in seiner 63. Spendenaktion „Eine Welt. Ein Klima. Eine Zukunft.“, die am 1. Advent beginnt, dafür ein, den Klimawandel durch eine weltweite Zusammenarbeit zu bekämpfen. In Bangladesch unterstützt die Aktion gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen die Menschen mit salzresistentem Saatgut und installiert Regenwassertanks in den immer wieder überschwemmten Gebieten des Küstenbereichs. So hilft Brot für die Welt Kleinbauern dabei, sich an Klimaveränderungen anzupassen und widerstandsfähiger gegenüber Wetterextremen zu werden.

Stichwort: Brot für die Welt
Brot für die Welt ist ein Hilfswerk der evangelischen Landes- und Freikirchen in Deutschland. Es unterstützt mehr als 1800 Projekte in 90 Ländern Afrikas, Asiens, Lateinamerikas und Osteuropas. Schwerpunkte der Arbeit sind Ernährungssicherung, die Förderung von Bildung und Gesundheit, die Stärkung der Demokratie, die Achtung der Menschenrechte, die Gleichstellung von Mann und Frau sowie die Bewahrung der Schöpfung.
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